Venetien, Friaul-Julisch Venetien, Ligurien, Toskana & Lombardei
Eigentlich wollten wir die Sommermonate in diesem Jahr komplett in Österreich verbringen, aber als sich die Situation im Juni dann doch etwas beruhigt hat, meldete sich rechtzeitig zum Sommerbeginn das Fernweh zurück. Ich liebe meine Heimat und die Berge, aber ich bin einfach ein Meerkind durch und durch und so haben wir kurzerhand unsere Pläne über Board geworfen und beschlossen einen kleinen Ausflug nach Italien zu machen. Zu Pasta, Pizza und Aperol Spritz sagt man nur ungern nein und die Sehnsucht nach Sonne, Strand und Meer war einfach viel zu groß. Also wurde Anfang Juli der Bus gepackt und schon ging es los Richtung Bella Italia. Das Schöne ist ja, dass man in nur wenigen Stunden da ist und der Urlaubsmodus sofort einsetzt. Wir hatten ganze 10 Tage und wollten diese natürlich so gut es geht nutzen, viel sehen, aber auch einfach mal nur entspannen und genießen. Ein wenig Sightseeing, ein bisschen Bewegung, viel sonnen & baden und natürlich gutes Essen. Genau so habe ich mir unsere Reise vorgestellt und dass uns Sarah und Steff auf halber Strecke besucht haben, hat diesen kleinen Roadtrip durch Italien einfach perfekt gemacht. Wenn ich mir die Fotos von unserem spontanen Italien Ausflug so ansehe, steigt das Fernweh gleich ins Unendliche. Am Liebsten würde ich ja den Bus gleich wieder einräumen und losdüsen und wenn alles nach Plan läuft, dann sieht mich Italien auch bald wieder. Es ist nämlich noch eine Reise nach Sardinien ausständig, auf die ich mich schon seit fast einem Jahr nun freue. Doch heute geht es nicht um Sardinien, sondern um andere schöne Regionen in Italien und ich hoffe ich kann euch mit meinen Bildern ein bisschen Urlaubsfeeling durch den Bildschirm schicken und vielleicht ist ja auch der eine oder andere Tipp für euch dabei.
Unsere Reiseroute - Dauer, Kilometer
Duino -Lago di Santa Croce -Venedig -Manarola - Talamone - Saturnia - Magliono - San Gimignano - Campione del Garda
Für unseren Roadtrip haben wir uns ein paar unterschiedliche Orte herausgepickt um die Reise schön vielseitig zu machen. Vom Bergsee, der Stadt bis zum Meer musste alles dabei sein. Wir waren 10 Tage unterwegs und haben in dieser Zeit rund 2350 Kilometer gemacht. Meistens sind wir 1-2 Tage geblieben, bevor es wieder weiter ging. Die Route ist in dieser Zeit auch gut machbar, wobei man natürlich überall noch ein paar Tage dranhängen hätte können. Für uns war es so aber perfekt, da wir viel Abwechslung auf unsere Reise hatten und wieder ein paar neue Orte in Italien entdecken konnten.
Corona-Situation in Italien
Die Frage wie denn die Lage in Italien ist/war erreichte mich ziemlich oft. Unsere Reise ist zwar schon ein paar Wochen her, aber wir haben uns sehr sicher gefühlt und unser Urlaub wurde auf Grund von Corona nicht irgendwie beeinflusst. Wir wurden weder bei der Einreise, noch bei der Ausreise aufgehalten und kontrolliert und in Italien selber war es sehr entspannt. Jeder hat sich sehr brav an die Vorschriften gehalten, wie das Maske tragen in Supermärkten oder öffentlichen Verkehrsmittel und sowohl auf den Campingplätzen als auch in dem Hotel in dem wir waren, war alles sehr sauber und an die Situation angepasst - sprich Desinfektionsmittel, Abstandsregelung etc. Wir haben versucht Orte mit großen Menschenansammlungen zu meiden und haben zum Beispiel die Morgenstunde genutzt um Venedig mal ganz anders, nämlich leer zu erkunden. Natürlich ist Corona mit Bedacht zu behandeln, doch wenn man sich an die Vorschriften hält und ein bisschen von anderen Menschen fern hält steht dem Reisen meiner Meinung nach nichts im Weg. t
Mit dem Bus durch Italien
Auch die Frage wie es ist mit dem Bus durch Italien zu reisen war, kam sehr oft. Wir haben es wirklich sehr genossen und konnten viel für uns mitnehmen. Es gibt Gebiete, die sind besser dafür geeignet als andere, aber im Großen und Ganzen war es sehr unkompliziert und schön. Nur das Kochen im Van wurde ein bisschen vernachlässigt, aber wer kann es uns übel nehmen bei der leckeren italienischen Küche. Auch die Frage nach Tipps zu Stellplätzen und Campingplätzen kam ziemlich oft und ich halte mich hier bewusst zurück und schweige. Wir suchen unsere Schlafplätze immer mit der App Park4Night und ich finde sich auf die Suche nach einem schönen Stellplatz zu machen, egal ob am Campingplatz oder irgendwo in der Natur gehört zum Van-Life einfach dazu. Da das Reisen mit dem Bus immer beliebter wird, was ich ja auch verstehen kann, möchte ich zur Liebe der Natur und auch auf Grund der kleineren Kapazitäten auf manchen Plätzen hier eher keine Auskunft geben. So viel kann ich aber sagen, Italien hat ein paar richtig schöne Campingplätze und auch verstecke ..... Doch bitte hinterlasst euren Platz immer sauberer als zuvor - Der Natur und euren Mitmenschen zu liebe.
Urlaub mit Hund in Italien
Tobi war natürlich unheimlich froh, dass er mit auf Reisen durfte und ich war auch sehr überrascht wie Hundefreundlich Italien ist. Wir hatten eigentlich dort wo wir waren überhaupt keine Probleme und er war überall gern gesehen. Natürlich gibt es ein paar Badeplätze wo Hunde nicht erlaubt sind, aber trotzdem haben wir immer eine Möglichkeit gefunden um uns mit dem kleinen Zwerg ein bisschen abzukühlen. Natürlich muss man beim Reisen mit Hund immer auch das Wetter beachten und so würde ich bei 40 Grad im Schatten nicht unbedingt die nächste Stadt besichtigen, aber ich glaube das ist als Hundebesitzer selbstverständlich, dass man hier ein bisschen auf das Wohl des Vierbeiners achtet. Die Toskana ist übrigens richtig hundefreundlich und hier haben wir sogar einen Campingplatz mit Hundepark und Hundestrand gefunden.
Unsere Stops
Duino
Nach der ersten langen Autofahrten haben wir gleich mal Halt am Meer gemacht und sind in Duino ins kühle Nass gesprungen. So ein süßer kleiner Ort und außer ein paar Restaurants und einer kleinen Beachbar gibt es nicht sehr viel. Was aber für uns einfach perfekt war - in nur 4 Stunden sind wir in Italien, im Paradies gelandet. Hier haben wir den Nachmittag verbrachte, sind ein bisschen in der Sonne gelegen, waren schwimmen und am Abend waren wir noch, nach dem wir den ersten Aperol Spritz getrunken haben, im Restaurant "At the white lady" Abendessen. Danach ging unsere Reise aber auch schon wieder weiter.
Lago di Santa Groce
Der zweite Halt war der Lago di Santa Groce, der als sehr beliebter Kite-Spot gilt und wir haben natürlich auf ein bisschen Wind gehofft. Leider stand ein Unwetter an, weshalb der Wind ziemlich böig war und somit habe ich den Tag mit Baden, Relaxen und Buch lesen in der Hängematte verbracht. Auch ein Abstecher in das kleine malerische Dörfchen zahlt sich auf jeden Fall aus. Hier haben wir eine Nacht und einen Tag verbracht, bevor unsere Reise wieder weiterging.
Venedig
Weiter ging es nach Venedig, denn wenn man schon mal in der Gegend ist, darf man das einfach nicht auslassen. Schon vor drei Jahren als ich das erste Mal mit der lieben Anna Laura Kummer dort war, hat mich diese "Stadt im Wasser" unheimlich in den Bann gezogen. Die kleinen engen Gassen, die vielen süßen Shops mit italienischen Spezialitäten, viel Kunst und all das umringt von viel Wasser. Wir haben unseren Bus auf der Parkinsel Tronchetto in einem der großen Parkhäuser geparkt und haben dann early einer der ersten Boote hinüber in die Stadt genommen. Wir wollten die morgendliche Ruhe in Venedig genießen und haben uns einfach mal treiben lassen. Natürlich haben wir auch einen Abstecher auf die Piazza San Marco gemacht, die um diese Uhrzeit (wir waren um ca. 8 Uhr dort) wie ausgestorben war. Nach einem langen Spaziergang durch die Stadt und einer Focaccia auf die Hand, nahmen wir eines der vielen Boote und sind damit nach Burano gefahren. Bei meinem letzten Besuch habe ich diese süße kleine Insel mit den tollen bunten Häusern nur vom Boot aus gesehen und deshalb wollte ich dieses Mal unbedingt auch dort einen kurzen Stop einlegen. Auch hier haben wir uns einfach treiben gelassen und Espressi am Wasser genossen, bevor es wieder mit dem Boot zurück ging. Wir haben uns übrigens einfach ein Tagesticket für die Boote gekauft, so konnten wir den ganzen Tag nach Lust und Laune in die Boote steigen und die Gegend erkunden.
Einen kleinen veganen Tipp habe ich noch für euch und zwar das Restaurant "La Tecia Vegana" . Hier bekommt ihr traditionell italienische Gerichte und das komplett vegan. Der Besitzer ist unheimlich herzlich gewesen und das Essen war ein Traum. Ihr solltet Venedig nicht verlassen ohne das leckere vegane Tiramisu probiert zu haben.
Cinque Terre - Manarola
Ich glaub jedem von euch ist Cinque Terre ein Begriff. Spätestens seit Instagram, denn dort sieht man die malerischen kleinen Dörfer, die direkt in die Felsen gebaut sind doch das eine oder andere Mal. Natürlich wollte ich mir mal selber ein Bild davon machen und so ging es von Venedig direkt weiter nach Ligurien. Eigentlich war der Plan sich gleich mehrere der Orte anzuschauen, aber auf Grund der Parksituation und der Hitze, entschieden wir gleich nach Manarola zu fahren. Die Orte sind nämlich alle Autofrei und um diese Dörfer, die direkt an der Steilküste liegen zu erreichen, muss man teilweise einen längeren Fussmarsch auf sich nehmen. In Manarola gibt es aber die Möglichkeit das Auto auf einem Parkplatz abzustellen und man muss dann nur noch 5-10 Minuten zu Fuss gehen um das Meer zu erreichen. Unbedingt auch genügend Bargeld mitnehmen, denn der einzige Geldautomat war leider defekt und die meisten Restaurants und Shops akzeptierten nur Bargeld. Wir haben den Tag dann ganz entspannt am Wasser verbracht und haben uns dazwischen einen kleinen Snack in einem kleinen Restaurant direkt am Hafen geholt. Es gibt auch ein ziemlich fancy Restaurant mit Blick auf das Dorf, jedoch sollte man dort wahrscheinlich reservieren und da keine Hunde erlaubt waren, war es für uns nicht interessant. Manarola ist wirklich ein schöner kleiner Ort. Mehr als einen Tag würde ich hier aber nicht bleiben. Zum Baden gibt es keinen richtig Strand sondern nur Felsen, was mich persönlich aber nicht so stört. Ja und wenn man den Weg rechts vom Dorf ein Stückchen weitergeht, findet man einen kleinen versteckten Badeplatz mit türkisen Wasser - traumhaft schön.
Kleiner Tipp, wer alle Dörfer besuchen möchte, parkt sein Auto am besten in La Spezia und steigt in den Expresszug der alle 20 Minuten fährt und überall Halt macht. So kann man die 5 Dörfer mit Sicherheit auch in einem Tag schaffen, wenn man das denn möchte. Außerdem gibt es auch einen Wanderweg der Küste entlang. Dieser war bei uns aber auf Grund von Bauarbeiten gerade gesperrt.
Toskana - Talamone
Ab hier waren wir dann zu 4 unterwegs, denn wir haben Verstärkung von unseren Lieblingstirolern Sarah und Steff bekommen. Gemeinsam mit ihnen sind wir dann Richtung Toskana gedüst, aber nicht klassisch ins Inland, sondern ans Meer. Hier haben wir es uns gemütlich gemacht und gleich zwei Nächte verbracht. Talamone ist wirklich ein süßes kleines Örtchen und die Leute sehr freundlich. Wir haben eine Sunrise-SUP Tour inkl. Espresso-Stop am Hafen gemacht, haben am Strand entspannt, Yoga inmitten der Natur gemacht und einfach nur entspannt. Auch hier kann man normalerweise sehr gut Kiten, aber irgendwie hatten wir auf unserer Reise nicht so viel Glück mit dem Wind. Das hat uns aber nicht davon abgehalten die Zeit so richtig zu genießen. Talamone ist übrigens auch sehr hundefreundlich und so hatte auch Tobi am Hundestrand seinen Spaß und konnte sich bei den sommerlichen Temperaturen gut abkühlen.
Saturnia
Nach ein paar entspannten Tagen am Meer hieß es für diesen Stopp sehr sehr früh aufstehen. Der Wecker hat um 4:45 Uhr geläutet, denn um diesen Ort leer zu sehen, ist früh aufstehen ein Muss. Wir haben uns die Quellen von Saturnia schon am Abend angesehen und gemütlich eine Pizza dort gegessen und es war die Hölle los und das bis spät in die Nacht. Der Grund dafür sind nicht wie man meinen könnte viele Touristen, nein die Thermalquellen sind auch bei Italienern ein sehr beliebter Hotspot. Man kann es ihnen nicht verübeln, wer hat nicht gerne 37°C warmes Wasser. Wir haben uns im Vorhinein ein bisschen eingelesen um die beste Zeit zu erwischen, denn wir wollten natürlich auch das eine oder andere Foto machen. Doch lasst euch gesagt sein, bei den Quellen von Saturnia muss man einfach Glück haben. An manchen Tagen trifft man hier niemanden und an manchen Tagen, wie es bei uns der Fall war, sitzen die ersten Menschen schon um 5:30 Uhr dort im Wasser. Es ist wirklich ein schönes Plätzchen und auch sehenswert und wir haben trotz Gesellschaft Wasser ein paar schöne Fotos gemacht und sind dann weitergefahren.
Ein paar Side-Infos noch:
- das Wasser ist voll von kleinen roten Würmern, die aber komplett ungefährlich sind
- ja es liegt ein "leichter" Schwefelgeruch in der Luft. Den riecht man aber in der Umgebung mehr, als direkt bei der Quelle.
- Nehmt unbedingt euren Schmuck ab, bevor ihr ins Wasser geht. Gold ist danach nämlich nicht mehr gold.
Magliano
Nachdem wir sehr früh aufgestanden sind, haben wir einen kleinen Kaffee und Pizza Stop in Magliano eingelegt. Der Ort war fast wie ausgestorben und hatte irgendwie etwas ganz Verträumtes. Zahlt sich auf jeden Fall aus einen kurzen Stop einzulegen, durch die kleinen Gassen zu schlendern, die Aussicht zu genießen und sich einen kleinen Snack zu gönnen.
San Gimignano
Bevor uns Sarah und Steff auch schon wieder verlassen haben, wurde noch ein Halt in San Gimignano eingelegt und zwar in einem super süßen Hotel, das ich euch nur wärmstens empfehlen kann, das Hotel Agrivilla I Pini. Nach einer Woche Vanlife wurde es Zeit für ein bisschen "Luxus" und deshalb haben wir hier eine Nacht verbracht um einfach mal zu relaxen und abzuschalten. Das tolle am Agrivilla I Pini ist, dass es ein komplett veganes Hotel ist, dass sich zum Ziel gesetzt hat sich in naher Zukunft komplett selbst zu versorgen. Als wir dort ankamen war ich irgendwie total entspannt, dieser Ort hat etwas unglaublich Entschleunigendes und ich hatte sofort das Bedürfnis einfach nur zu entspannen. Das kleine Boutique-Hotel liegt umringt von den Weinbergen und man hat einen tollen Blick auf San Gimignano.Eigentlich gibt es diese Unterkunft schon länger, aber sie wurde erst vor kurzem komplett umgebaut und das Konzept überarbeitet. Das I Pini ist ein Rückzugsort für Menschen, die zwischen dem ganzen Trubel eine Auszeit brauchen. Das Tolle ist, sie bauen ihr Obst und Gemüse selbst an und die Dinge die sich von extern beziehen, kommen alle aus der Region. Außerdem machen sie ihr eigenes Olivenöl und haben natürlich auch ihren eigenen Wein. Ein wirklich schöner Ort, mit gutem veganen Essen und sehr freundlichen Gastgebern der zum Entspannen einlädt.
Ausgeschlafen ging es am nächsten Morgen noch für einen kleinen Spaziergang ins Zentrum von San Gimignano. Hier war ich vor 10 Jahren schon einmal und es ist mir nur gut im Gedächtnis geblieben. Im Vergleich zu allen anderen Orten wo wir waren, war hier am Meisten los. Jedoch muss man auch sagen, dass dieser Ort auch relativ klein ist. Ist aber trotzdem ein Besuch wert und sehr schön zum Ansehen. Auch hier gibt es viele kleine italienische Shops, wo Sarah und ich uns auch mit neuen Leinen-Hemden eingedeckt haben. Nach einer kleinen Stärkung, hieß es dann Abschied nehmen von Sarah, Steff und der Toskana.
Gardasee - Campione del Garda
Als Abschluss unserer Reise haben wir noch einen Stopp für eine Nacht am Gardasee eingelegt und haben auch hier wieder auf guten Wind gehofft. Der Wind hat sich nicht blicken gelassen, aber dafür gab es leckere Pizza und eine Abkühlung im See.
Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich wäre jetzt schon wieder bereit für einen Ausflug nach Italien.
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