Die Wanderung zum Krummbachstein, war meine erste wirklich lange Tour, die ich alleine gemacht habe. Irgendwie war mir an diesem Wochenende einfach danach, mal ohne Begleitung loszuziehen. Ok, den Tobi hatte ich natürlich schon dabei, denn der wäre nicht so happy gewesen, wenn ich ihn einfach zuhause gelassen hätte. Ich habe mir im Vorhinein etwas leckeres zu essen gezaubert, alles was ich für den Berg brauche eingepackt und dann habe ich mich auf den Weg gemacht. Die Wanderung zum Krummbachstein dauert zwar ein bisschen länger, aber sie ist sehr abwechslungsreich und der Blick vom Gipfel ist traumhaft schön. Irgendwie hat dieser Ort etwas magisches und das Licht an diesem Nachmittag war einfach ganz besonders. Ich habe in Ruhe mein Abendessen gegessen, mal so richtig durchgeschnauft und die Zeit am Berg einfach nur genossen. Am liebsten wäre ich noch ewig da oben sitzen geblieben, aber ich musste mich dann sogar ziemlich sputen, denn ich habe nicht bedacht, dass die Sonne ja mittlerweile früher untergeht. Im Eiltempo bin ich dann wieder runter und musste die letzten Kilometer sogar im dunklen zurücklegen und mein Bergfex Tracking stoppen. Trotzdem war es ein wunderschöner Ausflug und ich habe aus dieser Wanderung doch einiges gelernt. Merke, gehe niemals ohne Powerbank und/oder Stirnlampe auf dem Berg, wenn du deine Wanderung erst gegen Mittag startest. Ich hatte gegen Ende nur noch 1% Akku und habe mich dann von Tobi zum Auto führen lassen, weil ich meine Hand nicht mal mehr vorm Gesicht gesehen habe. Ja und die andere Sache die ich gelernt habe, checke deinen Rucksack immer 2x bevor du losfährst, denn sonst kann es passieren, dass du am Gipfel ankommst und merkst, dass du das Stativ umsonst auf den Berg geschleppt hast, weil du das Verbindungsteil vergessen hast. Tja, aber die Not macht kreativ und so musste einfach ein Stein herhalten. Ein paar hübsche Fotos habe ich trotzdem hinbekommen. Außerdem war es dann doch irgendwie ein richtiges Abenteuer und ich glaube der Krummbachstein hat mich nicht zum letzten Mal gesehen.
Schwierigkeit: Mittel
Strecke: ca. 15 km
Dauer: ca. 4h
Höhenmeter: ca. 1000 hm
Hundetauglich: Ja, wenn fit & trittfest – Achtung, am Ende kleine Kletterpassage
Ausgangspunkt: Reichenau an der Rax (Schneebergweg)
Hütte: Ja
Losgegangen bin ich von Reichenau an der Rax, genauer gesagt vom Schneebergweg. Da ich nicht so ein Fan davon bin, wenn ich vorher noch ewig durch einen Ort spazieren muss, habe ich mich ein bisschen erkundet, wo man gut parken und gleich seine Wanderung starten kann. Es gibt ein paar wenige Parkplätze und man kann vom Schneebergweg, dann gleich Richtung Forststrasse & Wald abbiegen. Ich bin ein Mensch ohne Orientierung und deshalb schaue ich mir vorher immer gerne genau an wie ich gehen möchte, denn so ganz ohne Plan und dann auch noch auf eigene Faust losgehen, ist dann doch nicht so meins. Dank der Bergfex App, die ich wirklich liebe, kann man sich eigentlich ganz gut ein Bild davon machen, welche Möglichkeiten es gibt und zum Krummbachstein gibt es so einige. Auch beim Wandern ist mir die Abwechslung sehr wichtig und ich gehe nicht so gern den selben Weg wieder retour. Deshalb habe ich auch beim Krummbachstein eine Rundwanderung gewählt.
Ausgang meiner Wanderung war wie schon erwähnt der Schneebergweg und ich bin gleich mal rechts auf den Forstweg Richtung Wald abgebogen. Zuerst geht man ganz gemütlich durch den Wald bis man den Mariensteig, eine ganz kurze sehr einfache Felspassage erreicht bevor es wieder weiter durch den Wald geht. Der nächste Abschnitt hat mir besonders gut gefallen, denn es wirkt als würde man durch eine Schlucht gehen – Links und Rechts sind viele Felsformationen und das Mitten im Wald. Der Krummbachstein ist zu Beginn noch nicht angeschrieben und man findet nur Schilder mit der Aufschrift Naturfreundehaus Knofeleben, aber an die kann man sich eigentlich ganz gut halten. Man hat dann die Möglichkeit Richtung Mitterberggraben oder Richtung Lackabodengraben abzubiegen. Angeschrieben ist aber wieder nur das Naturfreundehaus. Ich bin in diesem Fall nach Links, Richtung Mitterberggraben gegangen. Man geht hier ganz gemütlich durch den Wald bevor man dann zu einer Wiese und dem Hallerhaus gelangt. Hier hat man auch die Möglichkeit einzukehren und eine Pause einzulegen. Da ich aber noch lange nicht am Ziel war ging es auch gleich weiter. Also bin ich nach link abgebogen, vorbei an dem Hallerhaus, wo dann auch endlich Krummbachstein angeschrieben war. Der letzte Part der Wanderung ist eigentlich der steilste und schwierigste. Teilweise geht es durch den Wald und dann wird es immer felsiger. Zum Schluss muss man auch ein bisschen klettern, aber diese Passage ist nur ganz kurz und man benötigt dafür keine Ausrüstung. Auch Tobi hat es ohne Probleme zum Gipfel geschafft. Oben angekommen hat man dann einen wunderschönen Ausblick auf die Rax, den Schneeberg, die Schneealpe und sogar auf die Veitsch. Da oben kann man schon eine Zeit verweilen. Retour bin ich dann über den Schibelsteig Richtung Alpenfreundehütte und dann weiter zum Alpeck gegangen. Man geht durch den Wald, dann über Wiesenhänge und dann wieder durch den Wald. Der Abstieg ist eigentlich sehr gemütlich, auch wenn es mir ziemlich lange vorgekommen ist. Liegt vielleicht auch daran, dass es immer dunkler und dunkler geworden ist und ich gehofft habe, dass ich es irgendwie noch rechtzeitig zum Auto schaffe. Weiter gehts durch den Lackabodengraben, bevor man auch schon wieder die Abzweigung und den schluchtartigen Abschnitt erreicht. Die letzten 2 Kilometer bin ich dann im dunklen durch den Wald gelaufen und ich kann euch sagen, ich war heilfroh, als ich endlich wieder zurück beim Auto war. Gott sei Dank hatte ich Tobi dabei, der mir geholfen hat die richtige Abzweigung zu nehmen. Wer weiß wo ich sonst gelandet wäre. Es war aber auf jeden Fall eine richtig coole Wanderung, die ich jedem nur empfehlen kann. Sie ist schon ein bisschen anstrengender und wahrscheinlich keine Tour die für Wanderänfänger geeignet ist. Wenn man aber fit ist, hat mir hier aber ganz bestimmt keine Probleme. Achja und nicht vergessen, solltet ihr erst zu Mittag weggehen, steckt eine Stirmlampe ein. Hier könnt ihr übrigens ganz genau sehen wie ich gegangen bin. Ein Hoch auf die Bergfex App.
Share this story