Da ist es nun endlich, das neue Jahr. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber die Vorfreude auf den Jahreswechsel war groß. 2020 war echt ein verrücktes Jahr und es gab Momente, da habe ich mich wie in einem "postapokalyptische Endzeit-Blockbuster" gefühlt. Ein Lockdown nach dem anderen, eingeschränktes Leben, schockierende Ereignisse auf der Welt, die einem den Atem rauben und Gefühle und Emotionen die hochkamen und alles schwerer machten. Auch wenn ich in den letzten 12 Monaten weitaus mehr schöne Momente hatte als schlechte, muss ich sagen, dass ich sehr froh bin, dass dieses Jahr um ist.
Nur weil jetzt nicht mehr der Nuller hinten steht, sondern eine Eins, heißt das natürlich noch lange nicht, dass sich alles von Heute auf Morgen normalisieren wird, aber ich hoffe einfach auf ein bisschen mehr Normalität in den nächsten Monaten, denn ich vermisse mein altes Leben.
Ich bin zwar kein Fan von Silvester, aber ich mag den Jahreswechsel, weil obwohl sich eigentlich nichts ändert, bringt er immer ein bisschen frischen Wind mit sich. Also doch irgendwie ein wenig Veränderung. Was auch meistens dazu führt, dass ich mit viel Elan und Motivation ins neue Jahr starte. Am liebsten möchte ich sobald die Uhr Mitternacht schlägt, sofort Bäume ausreißen und alles in der Sekunde angehen. 20 Bücher auf einmal lesen, mehrere Challenges gleichzeitig starten und die Tage von Morgens bis Abends durchplanen, damit ich auch ja gleich einiges von einer meiner vielen Listen abhaken kann. Ok, wirkliche Listen habe ich nicht, sondern eher ein ziemliches Chaos in meinem Kopf, aber ihr wisst was ich meine.
Ich versuche mich auf jeden Fall immer ein bisschen zu bremsen, denn ich glaube wenn man mit so viel Speed ins neue Jahr startet, kann auch schnell mal die Luft draußen sein. Deshalb lieber alles ein bisschen ruhiger angehen und Step by Step, denn nichts muss sofort sein und rennt mir davon. Und ein wenig Ruhe zu Beginn des Jahres tut auch mal ganz gut und so nutze ich diese Zeit immer gerne, um nochmal zurück zu blicken. Was habe ich aus dem letzten Jahr für mich persönlich mitnehmen und lernen können.
Die Berge erden mich und geben mir so viel Energie
Dass ich ein Naturmädchen durch und durch bin, ist ja nichts Neues mehr. Um den Kopf frei zu bekommen bin ich immer schon gerne raus an die frische Luft gegangen und seit ich hier in Salzburg wohne, sind die Berge einfach mein Zuhause. Dieses Jahr war ich glaub ich so viel wie noch nie in den Bergen unterwegs und habe so einige Gipfel bestiegen. Und ich hab das Gefühl von Mal zu Mal werde ich ausgeglichener und ruhiger. Wenn ich meine Wanderschuhe schnüre und mich auf den Weg mache, brauche ich kein Hörbuch oder Musik in den Ohren. Ich möchte einfach nur losgehen, abschalten und genießen. Ich brauche dazu nicht einmal Begleitung - nur ich und die Berge, achja und Tobi. Die Natur hat eine ganz besondere Wirkung auf mich und irgendwie wird diese Bindung von Jahr zu Jahr stärker. Ich bin unheimlich Dankbar die Berge direkt vor der Haustür zu haben. Es gibt für mich kein schöneres Gefühl als am Gipfel zu stehen, am Ziel angekommen sozusagen, die Augen zu schließen und die frische Bergluft einzuatmen. Corona hat schon auch seine positiven Seiten, denn so bin ich dieses Jahr viel öfters einfach vor die Tür gegangen und habe meine Umgebung und die Gipfel rundherum erkundet. Ich liebe das Meer und bin auch ein absolutes Sommerkind, aber die Berge geben mir ganz besonders viel Energie und Kraft.
1 Tag Offline wirkt Wunder
Im November wird Berries & Passion 10 Jahre alt und für mich fühlt es sich an, als hätte ich erst gestern meine Domain gekauft und losgelegt. Unglaublich, 10 Jahre treibe ich mich jetzt schon hier im Internet herum und es ist so spannend zu sehen wie ich mich entwickelt habe, was ich alles erleben durfte, wie oft ich über mich hinausgewachsen bin und was ich erreicht habe. Wenn ich die Zeit im Schnelldurchlauf in meinem Kopf abspielen lasse, werde ich schon ein bisschen sentimental. Ja ich bin eindeutig ein alter Hase in diesem Business, aber auch irgendwie cool von Anfang an dabei gewesen zu sein. Was aber auch bedeutet, in den letzten 10 Jahren habe ich genau ein einziges Mal einen Urlaub komplett Offline verbracht, sonst war die Arbeit immer mit dabei und ich somit Online. Diese Entscheidung habe ich natürlich immer selber getroffen und gerade auf Reisen macht es mir sehr viel Spaß, wenn ich abwechslungsreichen Content posten und meine Community mitnehmen kann. Doch es gibt natürlich auch Phasen in denen mich das total gestresst hat, denn man muss immer abliefern und sich etwas Neues überlegen. Vor 3 Jahren habe ich dann das erste Mal beschlossen meine Arbeit und Instagram, einfach mal für 3 Wochen sein zu lassen. Alle Apps wurden von meinem Handy gelöscht und ich bin 3 1/2 Wochen nach Sri Lanka geflogen und es hat unglaublich gut getan. Und da siehe her auch nach diesem Urlaub hatte ich meinen Job noch und habe ich nicht Unmengen an Follower verloren. Danach habe ich mir immer mal wieder dazwischen eine Woche oder ein paar Offline Tage gegönnt. Für mich etwas ganz wichtiges um einfach mal durch zu schnaufen und Abstand zu gewinnen. Die Offline-Tage wurden mal mehr mal weniger. Im November habe ich dann wieder einen fixen Tag in der Woche eingeführt, den ich mir komplett freihalte. Jeden Samstag gehe ich nicht nur Offline, ich drehe auch mein Handy komplett ab. Man neigt nämlich dazu, wenn man Offline geht und das Handy dabei hat, trotzdem die ganze Zeit Fotos und Videos zu machen, die man dann halt einen Tag später postet und auch das möchte ich an diesem Tag nicht machen. Deshalb kommt das Handy wirklich komplett weg und ich sag es euch, das tut mir und auch meiner Kreativität unheimlich gut. Mal schauen wie lange ich diesen handyfreien Tag einhalten werde.
Menschen verändern sich und manchmal entwickelt man sich in unterschiedliche Richtungen und das ist Ok.
Eine Sache mit der ich mich doch sehr viel im letzten Jahr beschäftigt habe sind Beziehungen zu anderen Menschen und gerade das Corona-Jahr 2020 hat irgendwie gezeigt, welche Beziehungen halten und welche vielleicht nicht stark genug sind, oder sich einfach in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben. Ich konnte vor allem im zwischenmenschlichen Bereich ganz ganz viel für mich mitnehmen. 2020 habe ich sehr viel über mich und andere Menschen und vor allem von anderen Menschen gelernt. Ich habe mir Dinge mehr zu Herzen genommen und versucht diese auch zu ändern und mich auch mal außerhalb meiner Komfortzone bewegt, was mir nicht immer so leicht fällt. 2020 war was das betrifft für mich ein intensives Jahr, aber auch sehr schönes Jahr. Freundschaften sind intensiver geworden und andere sind auch leider zerbrochen. Was mich natürlich unheimlich traurig gestimmt hat, doch das kommt im Leben einfach vor. Oft sucht man nur bei sich die Schuld und fragt sich was mit einem nicht stimmt, doch es kommt einfach vor im Leben, dass Menschen sich auseinanderleben. Auch wenn es unheimlich traurig ist und wehtut, es ist ok und macht einem nicht zu einem schlechten Mensch. Ein Satz den ich Online gelesen habe, hat mir da sehr weitergeholfen.
Not all friendships are destined to last forever, and that's OK. Outgrowing a friendship doesn't mean that you dislike each other, or that you've stopped caring for one another — and it certainly doesn't mean your friendship was meaningless or that you should regret it forever.
Bustle - Caitlin Flynn
Natürlich ist es sehr traurig, aber anstatt sich zu sehr den Kopf zu zerbrechen oder Vorwürfe zu machen, sollte man einfach die schönen Momente so wie sie waren in Erinnerung behalten. Ja es ist traurig, aber gehört einfach zum Leben dazu und es wird trotzdem weitergehen. Beziehungen jeglicher Art sind unheimlich viel Arbeit und da müssen auch beide Seiten an einem Strang ziehen.
Ja und das Schöne ist, wenn das passiert, können Beziehungen auch wieder erneut aufblühen und intensiver werden. Beziehungen jeglicher Art sind Arbeit und das darf man nie vergessen. Auch das durfte ich im Jahr 2020 erfahren und es ist schön zu sehen wie man sich wieder in die selbe Richtung bewegt, wenn man es mal angesprochen hat und daran arbeitet.
Ja, trotz Corona war mein Jahr 2020 sicher ein Jahr der Beziehungen für mich. Ich durfte in diesem Jahr viele schöne Momente mit besonderen Menschen erleben, habe gemerkt das Entfernung oft keine Rolle spielt und man sich auch so nah sein kann, musste zwar auch Menschen gehen lassen, habe aber auch neue Menschen in mein Herz geschlossen und bin mit anderen noch näher zusammengewachsen. Ja und genau für diese Erfahrungen und Learnings bin ich besonders Dankbar im Jahr 2020.
Zeit für mich (egal in welcher Form) ist für meine mentale Gesundheit und auch für meine Kreativität wichtig
Eine Sache die ich auch sicher durch die vielen Lockdowns gelernt habe ist, dass Zeit für mich selbst unglaublich wichtig ist und man hier als letztes einsparen sollte. Vor allem wenn man sich mit dem Partner einen Haushalt teilt und dann auf Grund der momentanen Lage noch mehr Zeit zusammen verbringt, ist es wichtig sich mal für sich zurückzuziehen und das zu tun was einem gut tut. Sei es einfach alleine eine Runde spazieren zu gehen, ein Buch zu lesen, Yoga zu machen, zu Journalen, zu zeichnen oder einfach nur da liegen und Musik zu hören. Ich habe mir in den letzten Jahren zwar immer schon regelmässig meine Me-Time eingeholt, doch im Jahr 2020 habe ich die Prio einfach nochmal höher geschraubt, mich dazwischen zurückgezogen und mir Zeit genommen. Früher war es bei mir auch immer so, dass ich die freie Zeit die ich hatte immer mit, da einem Coffee-Date und dort einem Treffen vollgepackt habe und ganz vergessen habe wie wichtig es ist, dazwischen auch mal alleine zu sein. Durch Corona waren diese sozialen Kontakte doch eingeschränkter und es gab keine Veranstaltungen oder Dinge die man verpassen könnte, was meiner Me-Time sehr gut getan hat. Mittlerweile genieße ich dieses Alleine sein wirklich in vollen Zügen und auch wenn ich mal nur herumliege und nichts mache, ich bin ganz für mich und kann so noch besser abschalten. Versteht mich nicht falsch ich bin gern unter Menschen und verbringe Zeit mit meinen Liebsten, aber ich bin dazwischen einfach auch unheimlich gerne einfach nur für mich.
Mittlerweile habe ich wirklich jeden Tag meine Me-Time, die ich mir einfach herausnehme und für die einfach Zeit sein muss. Das sieht dann auch immer anders aus, sei es in Form meiner Morgenroutine oder wenn ich am Abend einfach eine Stunde früher ins Bett gehe und lese. Zeit für einen selbst ist ganz ganz wichtig, für mich zumindest und tut nich nur mir sondern auch meiner Kreativität und natürlich auch meinen Beziehungen gut.
Nicht zu viel nachdenken einfach Tun
Jeder kennt es, oft möchte man etwas ausprobieren oder machen und fragt sich, aber was ist wenn das und das passiert? Die innere Angst ist größer und man lässt es sein. Bei mir ist das auf jeden Fall schon sehr oft vorgekommen und ich habe Dinge auf Grund meiner Angst zu Versagen oder draufzukommen dass es doch nicht das richtige ist einfach sein lassen. 2018 bin ich dann das erste Mal über meinen Schatten gesprungen und habe alleine eine Reise nach Bali für ein Monat angetreten und das war die beste Entscheidung überhaupt. Man muss dazu sagen, ich wollte das wirklich schon ewig machen, habe erst immer meine damalige Beziehung als Vorwand genommen es nicht zu tun und dann als ich Single war, einmal sogar storniert, bevor ich dann auch wirklich geflogen bin. Ja manchmal braucht es ein bisschen Zeit, aber man sollte sich nie von seiner Angst bestimmen lassen und wenn es da Dinge gibt die man gerne Mal ausprobieren möchte, dann soll man sie auch tun. 2020 habe ich den Schritt gewagt und mich für ein YTT im Ausland angemeldet und war unheimlich stolz auf mich, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin. Ja auf Grund von Corona ist diese Reise dann zwar nicht zu Stande gekommen, aber alleine schon die Tatsache, dass ich mich angemeldet habe, hat sehr viel in mir verändert. Im Sommer bin ich dann alleine auf ein Yoga Retreat gefahren und auch da war ich mir zu Beginn nicht so sicher. Auch diese kurze Reise für mich war so so wichtig, hat mir unheimlich geholfen und gut getan. Ja und nebenbei habe ich auch noch neue Menschen kennengelernt. Wir sollten viel öfters den Kopf ausschalten und auf unseren Bauch hören und die Dinge die man machen möchte, einfach tun. Egal was es ist, ob es eine Solo-Reise, eine Ausbildung oder ein neues Hobby ist. Wenn es dein Wunsch ist, nicht zu viel nachdenken und einfach ausprobieren. Wenn es sich dann doch nicht richtig anfühlt, war es zumindest ein Learning. Das will ich im Jahr 2021 auf jeden Fall auch noch ausbauen und habe mir für die nächsten Monate vorgenommen mich einfach mal ein bisschen mehr zu Challengen und neue Dinge auszuprobieren.
Das Reisen mit dem Bus ist etwas wo man nach und nach hineinwächst
Für das Jahr 2020 standen ja so einige Reisen mit dem Bus am Plan, nachdem er nach viel Drama endlich fertig geworden ist. Doch auch hier hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir haben beschlossen unsere Bus-Abenteuer ein bisschen anzupassen. So haben wir zu Beginn ein paar schöne Plätzchen in der Umgebung erkundet und sind erst nachdem sich die Lage ein bisschen gebessert hat losgezogen. Das gute an dem Reisen mit Bus ist ja doch, dass man sehr flexibel ist, kaum andere Menschen um sich hat, wenn man das nicht möchte und auch schnell wieder den Weg nachhause antreten kann, sollte sich etwas ändern. Das Reisen mit dem Bus hat dieses Jahr unheimlich viel Spaß gemacht und es ist schön einfach seine liebsten Sachen einzupacken und loszufahren und auch einfach mal zu schauen wohin es einen treibt. Doch was man hier auch sagen muss, das Reisen mit dem Van ist alles andere als Fancy, auch wenn es im World Wide Web oft so dargestellt wird. Ja wenn man mit dem Bus unterwegs ist reist man sehr frei und flexibel und es ist schön einfach in seinem Zweitwohnsitz durch die Gegend zu fahren, aber Van-Life bedeutet auch mal einige Tage nicht zu duschen, bis spät in die Nacht Auto zu fahren und kaum Privatsphäre. Das Reisen mit einem Bus ist nicht für jeden etwas und das muss man sich einfach vorher bewusst sein. Auf jeden Fall habe ich in diesem Jahr sehr viel dazugelernt und für mich gemerkt, dass das Reisen mit dem Bus etwas ist, wo man erst reinwachsen muss. Nur weil man schon das eine oder andere Mal unterwegs war, heißt das noch gar nichts und man muss sich doch erst auf so kleinen Raum einspielen und Dinge für sich entdecken. Wir waren in den letzten 12 Monaten das eine oder andere Mal mit unserem Zuhause auf vier Rädern unterwegs und ich konnte von jeder Reise neue Dinge für mich mitnehmen. Habe bei gewissen Themen die richtige Herangehensweise für mich entdeckt und einiges dazu gelernt. Ja, das Van-Life ist einfach etwas, da muss man erst hineinwachsen und für sich die passenden Herangehensweisen und Lösungen finden - dann macht es gleich noch mehr Spaß. Was ich auch im Jahr 2020 gemerkt habe, ich liebe es neue Orte mit dem Bus zu erkunden und unterwegs zu sein, aber nach ein paar Wochen freue ich mich dann doch auch wieder auf Zuhause. So ein Vollzeitleben im Van wäre für mich persönlich zum Beispiel gar nichts.
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