Seit ich in Salzburg wohne bin ich ein großer Fan vom Winter, doch tief in meinem Herzen bin ich einfach ein Sommerkind durch und durch und ich glaube das wird sich auch nicht so schnell ändern. Deshalb waren ein paar Tage Sonne, Strand und Meer dringend nötig. Vor allem weil der richtige Winter zuhause gerade auf sich warten lässt und so viel Regen doch aufs Gemüt schlägt. Da ich es einfach liebe im Januar, Februar wegzufliegen und den Winter etwas zu verkürzen, musste auch dieses Jahr eine Reise her.
Lange haben wir überlegt wohin es gehen soll, denn wichtig war uns einfach nur warmes Wetter, viel Sonne, konstanter Wind und dass wir unsere Wetsuits zuhause lassen können. Nach langem hin und her, haben wir uns dann für Kenia entschieden und gemeinsam mit Sarah und Steff Mitte Dezember kurzerhand einen Flug gebucht. Ich muss gestehen, dass ich mich nicht wirklich auskenne, wo man um diese Jahreszeit guten Wind bekommt und deshalb hat die Recherche-Arbeit Gott sei Dank mein Freund übernommen. Wir waren alle Happy mit der Destination, denn uns war einfach wichtig, dass wir das Jahr 2020 ganz entspannt starten, ein bisschen Sonne tanken, Kiten und es uns gut gehen lassen. Kenia hatte ich bis jetzt eigentlich nicht wirklich am Schirm, denn irgendwie verbinde ich Afrika (abgesehen von Kapstadt) mit Safari. Ja und da ich bereits vor einigen Jahren eine Safari in Tansania gemacht habe und auf Strandurlaub eingestellt war, hätte ich niemals gedacht, dass es uns schlussendlich nach Kenia verschlagen wird.
Natürlich ist das ein totaler Schwachsinn, dass man in Kenia nichts anderes außer Safari machen kann und ich war wirklich positiv überrascht von diesem Land. Traumhaft schöne Strände, türkises Wasser, knirschender Sand, leckeres Essen, freundliche Menschen und eine atemberaubende Landschaft. Kenia ist auf jeden Fall eine Reise wert und wenn ich mir so die Fotos anschaue, würde ich mich am liebsten sofort zurück beamen. Ich habe versucht alle eure Fragen rund um diese Reise in diesen Beitrag zu integrieren und hoffe, dass ich alles beantwortet habe. Solltet ihr sonst noch Fragen haben, könnt ihr mir diese gerne in die Kommentare schreiben.
Hard Facts - Kenia
Kenia gehört zu Ostafrika und Nairobi ist nicht nur die Hauptstadt sondern auch die größte Stadt. Neben Swahili ist auch Englisch eine offizielle Landessprache, was die Kommunikation vor Ort sehr leicht macht. Man hat hier eigentlich nirgends wirklich Probleme sich zu verständigen. Die Landeswährung ist Shilling und man zahlt hier auch meistens bar. Es gibt aber genügend Geldautomaten und man muss sich nicht unbedingt schon im Vorhinein darum kümmern Geld zu wechseln. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch ein paar Dollar einstecken, wobei Euro bei uns auch gar kein Problem waren. Im Januar/ Februar hat es in Kenia um die 30 Grad, jedoch auch eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit (um die 80%).
Anreise | Flug:
Der Zeitunterschied zu Kenia beträgt zwar nur 2 Stunden, trotzdem darf man die Anreise auf keinen Fall unterschätzen. Im Normalfall ist man ca. 14 Stunden unterwegs - Wir sind 6 Stunden von München nach Doha und dann noch mal 5 1/2 Stunden von Doha nach Mombasa geflogen. Da aber kein extrem langer Flug dabei war, ist die Anreise eigentlich wie im Flug vergangen und war recht unkompliziert.
Wir haben unseren Flug recht kurzfristig ein Monat im Voraus gebucht und trotzdem noch ein gutes Angebot ergattert und nur 550 Euro pro Person bezahlt. Unser Rückflug war zwar ein bisschen anstrengender, da wir acht Stunden Aufenthalt in Doha hatten, aber konnten wir uns über 200 Euro sparen. Gebucht haben wir unseren Flug über Opodo, wo wir natürlich alle Angebote verglichen haben. Geflogen sind wir dann mit Qatar, eine Airline die ich euch nur wärmstens ans Herz legen kann. Der Service ist top, das vegane Essen an Board wirklich gut und man hat 30 Kilo Gepäck pro Person und kann auch sein Surfgepäck gratis mitnehmen, solange es das maximal Gewicht nicht überschreitet.
Visum
Das Thema Visum war bei uns ein bisschen mühsamer, da wir das Visum schon im Vorhinein beantragt haben. Aus Erfahrung wartet man bei der Einreise sonst immer ein bisschen länger und nach so einem langen Flug wollten wir das eigentlich vermeiden. Jedoch war das Beantragen auf der Evisa Seite schwieriger als erwartet, da es gerade technische Probleme gab und die Seite überarbeitet wurde. Schlussendlich haben wir es zwar geschafft unseren Antrag abzuschicken, jedoch wurde das Visum nicht rechtzeitig bewilligt. Weshalb wir ein bisschen nervös bei der Einreise waren, weil wir nicht wussten ob wir vor Ort jetzt ganz einfach ein Visum bekommen. Die Aufregung war aber wirklich umsonst, denn wir haben bei der Einreise ohne Problem und innerhalb von 5 Minuten einfach ein Visum bekommen. Das Geld für das Evisa wurde uns dann Gott sei Dank retour überwiesen. Es ist aber wirklich nicht nötig sich schon im Vorhinein darum zu kümmern, weil es wirklich schnell und unkompliziert bei uns geklappt hat. Das Visum kostet 40 Euro und man kann in Shilling, Dollar aber auch Euro bezahlen.
Impfungen
Die Frage welche Impfungen man sich für Kenia holen soll, kam doch einige Male und deshalb möchte ich das Thema auch kurz anschneiden. Zu Beginn möchte ich aber sagen, dass man sich bei jeder Reise einfach vorher erkundigen sollte was empfohlen wird oder ob es verpflichtende Impfungen gibt. Ja und dann muss man im eigenen Ermessen entscheiden für welche Impfungen man sich entscheidet. Bei der Tropenordination findet man da einfach alle Infos die man braucht. Es kommt natürlich immer auf die Art der Reise an, so werden für einen Strandurlaub andere Impfungen als für eine Reise ins Landesinnere empfohlen. Es gibt aber keine Impfungen die verpflichtend sind. Ich für meinen Teil habe zwar die klassischen "Routineimpfungen" wie Hepatitis A/B, Typhus und Co., habe mich aber nichts zusätzlich impfen lassen. Auch das Thema Malaria ist so eine Sache und man muss sich hier am besten erkunden und dann für sich entscheiden ob man die Malaria Prophylaxe einnehmen möchte oder nicht. Ich habe mich dieses Mal dagegen entschieden.
Ich erkundige mich übrigens vor meinen Reisen immer gerne auf der Seite des Bundesministerum. Dort findet man alle Infos zum Thema Visum, Ein- und Ausreise, Reisewarnungen aber auch Impfungen.
Transport
Vor Ort hat man eigentlich drei Möglichkeiten sich Fortzubewegen. Entweder man mietet sich einen Fahrer oder man steigt in ein Tuk Tuk oder sogar auf ein Motorrad. Vom Flughafen nach Watamu Beach sind es ca. 2 Stunden und da wir viel Surfgepäck dabei hatten, sind wir ganz gemütlich mit einem Fahrer, der uns von der Unterkunft organisiert wurde, gefahren. Gekostet hat dieser 20 Euro pro Person, pro Richtung. Vor Ort sind wir dann eigentlich immer mit dem Tuk Tuk gefahren und haben zu 4 von unserer Unterkunft zur Kitestation (ca. 15 Minuten Fahrt) umgerechnet 5 Euro bezahlt. Wir haben uns am ersten Tag auch gleich die Nummer von dem Tuk Tuk Fahrer geholt und sind so ganz entspannt von A nach B gefahren.
Kosten
Ein Thema, welches auch immer nachgefragt wird und viele interessiert, sind die Kosten so einer Reise. Wir haben zwar für Flug und Unterkunft pro Person nur 980 Euro für 10 Tage bezahlt, was ganz ok ist. Jedoch ist Kenia sonst doch eher teuer und ich war sogar etwas schockiert über die Preise vor Ort. Natürlich kann man Kenia nicht mit asiatischen Ländern vergleichen, aber wenn man in einem Lokal für das Essen fast so viel zahlt wie bei uns, fragt man sich halt doch wieso es so viel Armut in diesem Land gibt. Es gab sogar einen Art "Touri" Supermarkt, wo man dann für eine Packung Müsli gleich mal 8 Euro liegen hat lassen. Das Obst war im Vergleich zu allen anderen Lebensmittel dafür sehr günstig und auch die Fortbewegung vor Ort war preislich voll ok. Trotzdem war dieser Urlaub dann, mit Kite-Storage, Safari, Essen & Co. doch nicht so günstig wie gedacht. Trotzdem war die Reise jeden Cent wert.
Unsere Unterkunft - AIRBNB
Da wir keine Fans von klassischen Hotels mit Buffet am Morgen und Abend sind, haben wir beschlossen uns eine "Selbstversorger" Unterkunft auf Airbnb zu suchen. Hier gibt es echt ein paar schöne Angebote und man wird bestimmt fündig, wenn man nur ein bisschen sucht. Wenn ihr euch übrigens über diesen Link anmeldet, bekommt ihr bei eurer ersten Buchung gleich mal 40 Euro Rabatt.
Uns war bei der Wahl der Unterkunft eigentlich nur wichtig, dass wir nicht zu weit von der Kitestation entfernt und nahe am Meer sind. Da kam uns dieses wunderschöne Beachfront Apartment genau recht. Es war wirklich unglaublich schön und wir sind aus dem Staunen gar nicht mehr rausgekommen. Unser Apartment hatte 3 getrennt begehbare Schlafzimmer inkl. eigenem Bad, eine Küche und ein riesengroßes Outdoor-Wohnzimmer, wo wir eigentlich die meiste Zeit verbracht haben. Es war in einer Resort-Anlage mit eigenem Strand, zwei schöne Pools und es gab sogar einen Tennisplatz und angeblich auch einem Gym. Was wir nicht wussten, bzw. erst kurz vor unserer Anreise erfahren haben ist, dass jedes Aparmtent einen eigenen Koch dabei hat. Anfangs waren wir damit ein bisschen überfordert, aber in Kenia ist das einfach ganz normal und so haben wir dann im Endeffekt doch fast jeden Tag zuhause gefrühstückt und Abend gegessen, weil es in unserer Unterkunft einfach so gemütlich war und man nach einem ganzen Tag am Strand doch müde ist. Hier findet ihr übrigens den Link zu unserem Apartment. Es war auch eigentlich für die Lage und Ausstattung echt nicht teuer und so haben wir pro Person für 10 Tage 430 Euro bezahlt und es wäre wie gesagt noch Platz für zwei weitere Personen gewesen.
Kitesurfing - JC Kitehouse Watamu
Der Hauptgrund für unsere Reise war neben ein bisschen Sonne tanken aber eigentlich das Kitesurfen. Ich bin in den letzten 2 Jahren immer wieder mal am Brett gestanden, wollte es aber endlich richtig lernen. So dass ich auch ohne Probleme alleine aufs Wasser gehen kann. Da so viele Menschen in unserem Umkreis von Kenia geschwärmt haben und es zu dieser Jahreszeit als ein sehr windsicherer Spot bezeichnet wird, war ich auch wirklich sehr gespannt. Ich kann hier jetzt nur von meinen Erfahrungen als Anfänger sprechen und kenne mich jetzt auch noch nicht so gut mit der Wahl des richtigen Spots, Windstärke und Co aus. Mir persönlich hat der Spot aber richtig gut gefallen und ich habe in den 8 Tagen am Wasser doch einiges gelernt. Hätte mir jemand vor ein paar Jahren erzählt, dass mir Kiten mal so viel Spaß machen wird, hätte ich ihn wahrscheinlich ausgelacht.
Es gibt an der Ostküste einige Kitespots, aber da wir doch nur so kurz dort waren, haben wir unsere Zeit immer beim JC Kitehouse verbracht. Der Kitespot liegt direkt in der Turtle Bay neben dem Garoda Resort. Die Lagune ist durch ein ein Riff geschützt und man hat hier bei richtigem Wasserstand perfektes Flachwasser, was für Beginner einfach perfekt ist. Der Tidenunterschied hier ist 3 Meter , was für uns eigentlich ganz gut war. Denn so hatten wir zu Beginn seichtes Wasser und gegen Ende der Woche war das Wasser so tief, dass man kaum mehr stehen konnte. Ich fand das knietiefe Wasser zum Üben zwar sehr praktisch, habe mich aber wohler gefühlt als der Wasserstand gestiegen ist, da ich dann ohne Probleme auch übers Riff fahren konnte. Anfangs hat das Riff doch an manchen Stellen herausgeschaut und mich persönlich hat das dann doch ein bisschen gestresst.
Am Spot gibt es auch eine Kitestation, wo man sein eigenes Material lagern, (90 Euro pro Woche pro Person) Kitenstunden nehmen oder sich Material ausleihen kann. Sarah und Steff haben sich die ersten Tage einen Lehrer genommen (für 3 stunden kostet das 180 Euro pro Person) und waren sehr happy. Auch wenn die Stunden manchmal erst sehr spät am Tag eingeteilt wurden und dann oft der Wind schon weg war. Prinzipiell fand ich die Station echt super, die Beachboys am Strand super nett und haben immer beim Starten und Landen geholfen. Also es ist schon ein richtig cooler Spot und hat echt Spaß gemacht dort Kiten zu lernen.
Einziger Nachteil bei der Kitestation ist, dass es leider weder Essen noch Trinken zu kaufen gibt. Es gibt zwar gratis Wasser, aber das wars auch schon. Man kann sich zwar im Hotel nebenan etwas kaufen, aber am besten packt man sich einfach eine kleine Jause ein.
Yoga - Watamu Treehouse
Ein weiteres Highlight auf dieser Reise war auf jeden Fall der Besuch im Watamu Treehouse - einem traumhaft schönes Plätzchen wo man so richtig zur Ruhe kommen kann. Am Liebsten hätten wir ja während unserer Reise dort gewohnt, aber leider waren die Zimmer bereits belegt, weshalb wir einfach für zwei Yogastunden vorbeigefahren sind und es war wirklich magisch. Ahimsa, die Tochter des Besitzers hat mich mit ihren Vinyasa Flows in den Bann gezogen. Ich hatte schon lange nicht mehr so tolle Yoga Stunden, die mich sowohl körperlich als auch mental bereichert haben. Solltet ihr also in der Gegend sein, solltet ihr unbedingt für eine Yoga Stunde vorbeischauen. Das Treehouse bietet auch SUP Yoga, Privatstunden, Retreats und vieles mehr an und ist das perfekte Plätzchen für alle Yogis. Man kann im Treehouse auch Abendessen, jedoch muss man hier vorher Bescheid sagen, da es sich nicht um ein normales Restaurant handelt.
Safari - Tsavo East
Ja und wenn man schon mal in Kenia ist, muss man natürlich auch eine Safari machen. Für mich war das zwar kein Muss, weil ich diese Erfahrung schon vor ein paar Jahren in Tansania gemacht habe, aber ich muss schon sagen es ist wirklich sehr beeindruckend die Tiere so nah und in freier Wildbahn zu sehen. Da wir ja ingesamt nur 10 Tage hatten und auch wirklich keinen Tag zum Kiten verlieren wollten, beschlossen wir die Safari auf nur einen Tag zu beschränken. Uns wurde zwar empfohlen zwei Tage mit Übernachtung zu machen, da es stressfreier ist, aber wir haben uns dann doch für die 1-Tages Tour entschieden, die 150 Euro pro Person (inkl. Verpflegung) gekostet hat. Um 4:30 Uhr stand Big Jim unser Fahrer Abfahrtsbereit vor unserer Tür und es ging Richtung Tsavo East Nationalpark. Die Fahrt dorthin dauert ungefähr zwei Stunden und wir waren somit rechtzeitig zum Sonnenaufgang im Park. Schon am Weg dort hin wurden wir von Giraffen begrüßt und der Start unserer Safari hätte nicht besser laufen können. Wir sahen Zebras, Gazellen, Antilopen, Giraffen, Elefanten und sogar Löwen. Das frühe Aufstehen hat sich also wirklich gelohnt. Zu Mittag haben wir dann in einer Lodge eine Mittagspause mit leckeren Essen eingelegt und dann ging auch schon der zweite Game Drive los. Gegen 16 Uhr ging es dann wieder Richtung Watamu Beach. Zu Mittag kann es dann richtig heiß werden, weshalb sich auch viele Tier im Schatten verstecken. Trotzdem haben wir an diesem einen Tag echt viel gesehen. Der Tagesausflug war zwar recht anstrengend, weil wir den ganzen Tag im Auto verbracht habe aber es hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Wenn ihr mehr Zeit habt kann ich euch auf jeden Fall empfehlen die Safari auf zwei Tage aufzuteilen, da es dann etwas entspannter ist. Die Safari mit Übernachtung kommt dann auf 230 Euro, was aber immer noch voll ok ist. Das teure an der Safari ist nämlich der Nationalpark Eintritt. Unseren Fahrer Big Jim kann ich euch auf jeden Fall empfehlen. Er war super freundlich und hat uns wirklich viel zu den Tieren erzählt. Wir haben hier nicht über irgendeinen Reiseanbieter gebucht, sondern die Nummer von einem Freund bekommen und ihm einfach eine Nachricht via Whats App geschickt (+254 721 7122824)
Kleiner Tipp, nicht unbedingt helle Kleidung anziehen, da man doch sehr schmutzig wird, weil doch viel roter Untergrund aufgewirbelt wird.
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