Schon seit ich ein kleines Kind war, bin ich unheimlich gerne ins Theater oder Musical gegangen und habe mir alle möglichen Stücke angesehen. Von Tanz der Vampire, Cats, bis We will Rock you, ich glaube ich habe nichts ausgelassen. Mein absoluter Favorit war aber mit Sicherheit Elisabeth und noch heute laufe ich ins Theater wenn eine Neuauflage rauskommt. Die damalige Zeit hat mich immer schon unglaublich fasziniert und interessiert. Ich kann euch gar nicht mehr sagen wie oft ich dieses Musical schon gesehen habe, aber 10 Mal bestimmt. So ein Theaterabend ist irgendwie etwas ganz besonderes – man macht sich hübsch, pilgert ins Theater, lehnt sich zurück und entflieht einfach in eine andere Welt. Als ich vor kurzem von den Vereinigten Bühnen zu einem unvergesslichen Abend mit Schikaneder eingeladen wurde, war ich natürlich sofort Feuer und Flamme. Wer sagt schon Nein zu einem Abend mit toller Musik und Mark Seibert.
Vor der Vorführung hatten meine Mama und ich sogar die Möglichkeit mal hinter die Kulissen zu blicken und ich muss sagen darauf habe ich mich fast am meisten gefreut. Ich finde es unheimlich spannend zu sehen wie es so abseits der Bühne bei einem Musical aussieht. Man sagt ja im Theater ist oft mehr Schein als Sein und ein bisschen einen Einblick zu bekommen war echt sehr cool. Vor allem bin ich ein großer Fan vom Raimund Theater, denn ich finde ein Stück wirkt in so einem doch relativ alten Theater gleich ganz anders. Die roten Samtsesseln, die großen Luster im Vorraum – so macht Kultur richtig Spaß. Die Führung durchs Theater war unheimlich spannend und ich bin aus dem Staunen gar nicht mehr raus gekommen. Wusstet ihr zum Beispiel, dass das Raimund Theater schon damals als das Theater für das Bürgertum bekannt war. Es wurde so gebaut, dass man von überall einen guten Blick auf die Bühne hat – es gibt auch nur ganz wenige Logen. Besonders interessant ist auch die große Drehbühne, die man einfach gesehen haben muss. Ich finde so eine Bühne (sie geht 21 Meter nach oben und 4 Stockwerke in die Tiefe), machen ein Bühnenbild gleich besonders und man kann natürlich unheimlich viel damit machen. Nachdem wir den Zuschauerraum und die Bühne besucht hatten, ging es zu den Kostümen und Perücken und hier kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Am liebsten hätte ich Stunden dort verbracht und jedes einzelne Kostüm anprobiert. Es ist wirklich unglaublich wie schwer solche Kostüme sind und ich muss sagen Hut ab, dass sich die Darsteller in diesen Kleidern so bewegen und gleichzeitig auch noch singen können. Sehr interessant fand ich auch wie die Perücken angefertigt werden und ich war richtig baff, als ich erfuhr dass alle handgefertigt werden und die Herstellung bis zu 50 Stunden dauern kann – Es steckt echt ziemlich viel Arbeit hinter so einem Musical und es sind unheimlich viele Menschen involviert. An jedem Abend gibt es z.B 9 Personen die den Darstellern beim Anziehen helfen.
Nach der Führung konnte ich es natürlich gar nicht mehr erwarten die Schauspieler in Action zu sehen und mich in die Welt von Schikaneder entführen zu lassen.
Ihr müsst wissen es war nicht das erste Mal, dass ich mir Schikaneder angesehen habe. Schon vor ein paar Monaten als das Stück gerade erst ein paar Wochen im Theater war, habe ich meine Schwester geschnappt und bin ins Raimund Theater. Schon beim ersten Mal hat mir Schikaneder unheimlich gut gefallen und natürlich habe ich mich riesig gefreut, dass ich es ein weiteres Mal sehen durfte. Doch um was geht es in diesem Musical überhaupt?
Das Stück erzählt von der turbulenten Liebesgeschichte hinter der Zauberflöte – Es handelt von Emanuel Schikaneder, der im 18 Jahrhundert eine sehr wichtige Rolle in der Theaterwelt gespielt hat und auch der Erbauer des Theaters an der Wien war. Man möchte die Zuschauer mit diesem Stück in die Welt des Theaters entführen und einen Einblick hinter die Kulissen geben. Außerdem geht es in Schikaneder auch um die Liebesbeziehung zwischen Eleonore und Emanuel, die alles andere als einfach und sehr turbulent war. Durch dieses sehr bekannte Theater-Ehepaar ist auch eines der größten Werke entstanden, nämlich die Zauberflöte. Auf wirklich sehr amüsante Weise bekommt man einen tollen Einblick wie das Leben in der Theaterwelt damals so war.
Auch beim zweiten Mal hat mich das Stück in seinen Bann gezogen und es macht unheimlich viel Spaß den Schauspielern auf der Bühne zuzusehen. Es gab auch ein paar wirklich lustige Szenen, wo man einfach nur loslachen musste. Ich finde das immer unheimlich faszinierend wie man eine Rolle so gut spielen kann. Neben Mark Seibert (ich bin ja ein heimlicher Fan) und Milica Jovanovic ist natürlich auch das Bühnenbild unglaublich toll. Solltet ihr Schikaneder also noch nicht gesehen haben, sag ich nur ab ins Raimund Theater. Es zahlt sich auf jeden Fall aus, dem Alltag zu entfliehen und in die Welt von Eleonore und Emanuel Schikaneder einzutauchen.
– In Zusammenarbeit mit den Vereinigen Bühnen Wien –
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