Unglaublich aber wahr, endlich ist der erste Blogpost zu meinem Bus fertig. Sehr lange habe ich diesen Beitrag vor mir hergeschoben. Auf der einen Seite wusste ich , dass es sehr viel Arbeit sein wird und zweitens weil ich ihn schön strukturiert aufbauen und die richtigen Worte finden wollte. Vor allem nach dem doch etwas holprigen Start den wir mit unserem Zweitwohnsitz hatten.

Seit Jahren hatte ich den großen Wunsch von einem eigenen Bus. Schon lang bevor dieser Vanlife-Trend ausgebrochen ist. Den Hund, das Surfboard und den Freund schnappen und mit dem eigenen Bus losdüsen. Sand zwischen den Zehen, zerzauste Haare und zerknitterte Klamotten, aber ein fettes Grinsen im Gesicht. Vor zwei Jahren habe ich dann mein Sparbuch geplündert und mir diesen Traum endlich erfüllt. Auch wenn ich eigentlich immer einen alten Bus wollte, habe ich mich nach langem hin und her dann doch für einen Neuwagen entschieden. Der Weg bis zum fertig ausgebauten Van war ein langer und ziemlich holpriger. Er hat mir wirklich so einige Nerven gekostet. Zwischendurch habe ich mir dann immer wieder gedacht, wieso hast du es nicht selbst gemacht.

Doch als er dann endlich fertig war, konnte ich es nicht erwarten alles einzupacken und loszufahren. Im letzten Frühjahr ging es dann endlich mit dem Bus auf Reisen. Wenn ich so zurückdenke an die ganzen tollen Momente, bekomme ich Gänsehaut am ganzen Körper und möchte am Liebsten sofort los düsen. Für mich persönlich gibt es keine schönere Art zu Reisen. Das Gefühl von Freiheit, wenn man am Morgen in seinem eigenen Bett aufwacht. Das erste was man hört und sieht ist das Meer - Der größte Luxus überhaupt, da kann jedes 5-Stern Hotel einpacken.

Ja und da wir uns nächste Woche bereits wieder auf den Weg machen und die Van-Saison eröffnen, dachte ich mir, es wird Zeit für diesen Blogpost. Da sowohl der Ausbau, als das eingewöhnen usw. ein langer Prozess ist, habe ich beschlossen diesen Beitrag in mehrere Teile zu teilen. Denn mittlerweile hat es auch schon wieder ein paar Anpassungen und Veränderungen am Bus gegeben und es wird auch noch einiges passieren. Wie bei einer Wohnung oder einem Haus, gibt es halt auch hier immer mal wieder etwas zum Verbessern. Deshalb beginne ich auch hier einfach mal bei 0.

Die Auswahl - VW T6

Wie schon erwähnt hätte ich ja am Liebsten einen alten Bus gehabt, doch die meisten Dinge haben einfach dagegen gesprochen. Der Spritverbrauch, der Komfort und vor allem das Vorankommen bei unseren geplanten Reise waren ausschlaggebend, weshalb ich mich für einen neuen Bus entscheiden habe. Wir haben doch nicht mal eben ein halbes Jahr Zeit. Wo man dann leicht sagen kann, ok ich habe keinen Stress und kann ganz gemütlich von A nach B fahren. Dinge wie Fahrkomfort, Tempomat, Platz und auch das Thema Standheizung waren dann zusätzlich noch Punkte die für das neue und gegen ein altes Auto gesprochen haben. Eigentlich gab es bis auf das Aussehen fast nur Pros für den Neuwagen.

Wieso ich mich für einen VW und wirklich für ein komplett neues Auto entschieden habe, fragt ihr euch?

Die Möglichkeiten die man mit einem VW hat sind einfach unendlich und irgendwie war für mich von Anfang an klar, wenn ein Bus, dann ein VW. Mir war außerdem sehr wichtig, dass ich mit dem Bus auch mal ganz entspannt durch eine Stadt fahren kann. Ohne das Gefühl zu haben ich lenke einen LKW. Es sollte ein Auto werden, das auch ohne Probleme in eine Tiefgarage oder unter Carport passt und mit dem man auch ganz unauffällig unterwegs ist. Ich habe mir von Anfang an gesagt, wenn ich schon so viel Geld investiere, dann muss einfach alles passen. Wir haben sehr lange nach einem Gebrauchtwagen gesucht, aber irgendwas hat uns immer gestört. Ein fix und fertiger California kam für uns zum Beispiel auch nicht in Frage. Denn er ist für unsere Art zu reisen einfach unpraktisch und der Bus sollte einfach individuell werden. Ich wollte einen gemütlichen Bus mit Holzelemente und keinen Fertigbausatz von der Stange.

Deshalb fiel die Wahl schlussendlich auf einen VW T6, Transporter mit Automatik, langem Radstand (5,30m), Tempomat und Standheizung. Der nach 3 Monaten endlich so gut wie leer bei uns ankam.

Ich finde wenn man sich einen Bus zulegt, sollte man sich im Vorhinein sehr gut überlegen was man denn genau möchte. Wir waren das Jahr davor mit sehr vielen unterschiedlichen Bussen (California, ausgebauter, alter t3) unterwegs. Haben bei unseren Reisen sehr schnell gemerkt was uns wichtig ist, was wir unbedingt brauchen und auf was man gut verzichten kann.

Der Ausbau - Meine Anforderungen:

Ja und als der leere Bus dann endlich da war, hieß es ran an den Innenausbau. Vorab möchte ich sagen, dass man so ein Projekt um einiges günstiger umsetzen kann. Sowohl bei der Busanschaffung als auch beim Ausbau. Da ich diesen Traum aber schon wirklich lang habe und dafür gespart habe, war meine Devise wenn schon dann richtig. So habe ich hier auch keine Kosten gescheut um den Bus auch wirklich so umzusetzen wie ich ihn möchte. Diese Aufgabe haben wir aber ganz bewusst abgegeben. Ich hatte damals (und auch heute) nicht das nötige Know How, noch die Zeit, geschweige denn den Platz um so ein Projekt nebenbei anzugehen. Ich hatte ganz bestimmte Vorstellungen, also habe ich mich dazu entschieden diese Aufgabe abzugeben. Wieso selber damit ärgern, wenn es Profis gibt die darauf spezialisiert sind. Wobei es gar nicht so einfach ist die richtige Person zu finden.

Schlussendlich habe ich beschlossen dieses Projekt mit zwei Unternehmen umzusetzen, was sich im Nachhinein als gar nicht so einfach herausgestellt hat. Es gab auf der einen Seite jemanden, der sich um die Dämmung, die Elektronik und das Einbauen des Hochdachs gekümmert hat und auf der anderen Seite einen Tischler, der für den Ausbau verantwortlich war. Ich möchte an dieser Stelle ganz bewusst keine Namen nennen, da ich mich in diesem Jahr in dem der Umbau passiert ist, sehr viel ärgern musste. Die Kommunikation mit dem Tischler war leider eine absolute Katastrophe und es wurden hier teilweise Dinge nicht so umgesetzt wie ich sie wollte. Was natürlich super ärgerlich ist, wenn man doch sehr viel Geld in dieses Projekt investiert.

Nachdem ich mich ein bisschen (vielleicht ein bisschen zu lange geärgert) habe, beschloss ich die Dinge mit denen ich nicht zu 100% zufrieden bin einfach selber zu ändern. Ja und genau das mache ich jetzt nach und nach.

Wie schon erwähnt waren wir davor einige Male mit dem Bus unterwegs und hatten daher ganz spezielle Vorstellungen. Mein Freund und ich haben da auch sehr gut zusammengearbeitet, bei der Planerstellung. Für ihn musste es praktisch sein und für mich natürlich neben praktisch, auch schön und gemütlich. Man muss auch dazu sagen, dass wir diesen Bus nicht haben um Vollzeit darin zu wohnen. Er wurde eher darauf ausgelegt den einen oder anderen Roadtrip, der auch gern mal ein paar Wochen dauern kann zu machen. Ich liebe es mit meinem Zweitwohnsitz unterwegs zu sein, aber ich freu mich auch immer wieder aufs Nachhause kommen.

Folgende Dinge waren mir persönlich sehr wichtig.

- Hochdach: Da man einfach die Möglichkeit hat im Fahrzeug zu stehen und sich auch bei schlechtem Wetter gut im Bus bewegen kann. Außerdem dient das Aufstelldach auch als Schlafzimmer, was auch ganz praktisch

- Ausziehbare Eckbank: Damit man auch unten im Bus gemütlich chillen kann. Entweder an stürmischen Tagen oder einfach mit offener Heckklappe. Wir haben dank Ausziehfunktion noch ein zweites Bett, das vor allem an stürmischen sehr sehr kalten Tagen zum Einsatz kommt, oder wenn wir mal wo Inkognito stehen.

- Ausreichend Stauraum für Sportgeräte und Kleidung:
Ich bin ja doch nicht unbedingt eine Minimalistin und auch auf Reisen muss das eine oder andere Teil dabei sein. Ja und die Surfbretter und auch das SUP brauchen einfach viel Platz.

- Platz für Tobi - Ich wollte Tobi einerseits für die Fahrt einen sicheren Platz, aber auch gleichzeitig einen Rückzugsort bieten. Deshalb wurde auch eine kleine Höhle für ihn eingebaut (kleine Vorschau: Die Höhle dient nun als Stauraum)

- ein guter Kühlschrank: denn Food is Life

- Einen Wassertank: Doch wir haben uns gegen ein Waschbecken im Bus entschieden. Wir haben gemerkt, dass wir es einfach nicht brauchen. Wir sind zu 90% unterwegs wenn es warm ist und da ist so ein kleines Waschbecken im Bus, erstens nur Platzraubend und eigentlich unnötig. Denn wirklich viel Platz um großartig Dinge abzuwaschen hat man da nicht. Deshalb viel bei uns die Entscheidung auf Wassertank mit Duschfunktion. Abwaschen kann man im Freien nämlich auch.

- Ausziehbare Küche - Das stand neben dem Hochdach ganz oben auf meiner Liste. Ich wollte die Möglichkeit haben auch draußen zu kochen ohne den Gaskocher ausbauen zu müssen. Damit man einfach bei schönem Wetter draußen und an kalten Tagen ganz gemütlich drinnen kochen kann.

- Markise: Damit man an sonnigen Tagen vorm Bus auch im Schatten arbeiten kann, denn unsere Reisen sind ja meistens auch verbunden mit Arbeit. Das heißt der Laptop ist immer dabei.

Wir haben unheimlich viel Zeit auf Pinterest verbracht und ja diese Plattform ist auf jeden Fall sehr hilfreich um sich Inspirationen holen zu können. Doch oft war es dann so, dass ich Dinge schön gefunden habe und mein Freund mir dann erklärt hat, wieso dies und jenes nicht praktisch ist. Deshalb war ich auch sehr dankbar über die Erfahrung meines Freundes, denn ich hätte an vieles wahrscheinlich nicht so im Detail nachgedacht. Auch wenn mir das Aussehen bei meinem Bus sehr wichtig ist, war es dann doch wichtiger ob etwas auch wirklich praktisch ist oder nicht. Wir haben nach langer Recherche den Innenraum selbst gezeichnet und dann gemeinsam mit unserem Tischler besprochen und an der für uns perfekten Lösung gearbeitet.

Im nächsten Teil gibt es dann alle Infos zu unserem Ausbau, das würde diesen Beitrag jetzt einfach nur sprengen. Soviel kann ich euch aber jetzt schon sagen, dass sich die Art von Ausbau von uns nach einem Jahr auf jeden Fall bewährt hat, nur Tobis Höhle hätten wir uns sparen können, denn wie auch zuhause ist er im Bus der Chef und der ist natürlich immer mittendrin statt nur dabei.

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